Catherine Hicks - Artikel - Women And Success Magazine Herbst 1999 - deutsche Übersetzung (© CatherineHicksamazing.de.vu)

Der Himmel auf Erden

VOM MARGOT HARRIS

Mit zwei liebevollen Familien - die eine in der Überraschungs-Erfolgsserie 7th Heaven und die andere im "richtigen" Leben - zählt Schauspielerin Catherine Hicks ihre Segen

Catherine Hicks ist dazu verleitet, das Kalorien-Gericht "Huevos Rancheros" aus dem Frühstücksmenu des Regent Beverly Wilshire in Beverly Hills zu wählen. Im Gegensatz zu Annie Camden, die wundervolle Mutter von sieben Kindern in der erfolgreichsten WB-Serie 7th Heaven, entscheidet sich Hicks für das cholesterinfreie Alternativ-Frühstück - aber mit Käse (sehr ungewöhnlich in LA). Das zerlesene Buch eines bekannten Priesters und die New York Times, die auf ihrem Schoß liegen, weisen darauf hin: Nach mehr als 20 Jahren in diesem Geschäft, hat Hicks Hollywood nicht verlassen. Eigentlich ist es ihre katholische Erziehung, die Hicks auf ihrer Dankbarkeits-Liste als erstes erwähnt. "Ich bin dankbar für meinen Glauben, meine Kindheit und meine Ausbildung," sagt Hicks, 47, "und, dass meine Mutter mit ihren 84 Jahren noch am Leben ist." Sie ist auch dankbar für ihren gutaussehenden Eheman und ihre starke Tochter. Und obwohl der Kellner sie mit ihrem Namen anspricht, ohne ihr vorher vorgestellt worden zu sein, spart sich der Star den am ersichtlichsten Segen als letztes auf: "Ich schauspiele jeden Tag."
Hicks, die in gewöhnlichem, schicken Schwarz gekleidet ist (kurzer Rock, Jacket, Leggings und Wildlederschuhe), erreichte Hollywoods Aufmerksamkeit zum ersten Mal 1980, als sie Marilyn Monroe im TV Film Marilyn: The Untold Story darstellte, und dafür eine Emmy Nominierung erhielt. Sie spielte auch eine Hauptrolle in der Seifenoper Ryan's Hope und in bekannten Filmen wie Star Trek IV, Peggy Sue Got Married und Garbo Talks. Bei einem Filmdreh 1988 lernte Hicks ihren Ehemann, Kevin Yagher, ein Spezial Effekt Künster, der 11 Jahre jünger ist als sie, kennen. "Ich erzählte ihm, ich sei 28," lacht Hicks. "Er sagte 'Catherine, ich bin hier für das Make-Up zuständig. Meinst du nicht ich weiß bescheid?'"
Trotz des frühen Erfolgs war es erst vor drei Jahren, als Hicks ihre populärste Rolle als Annie Camden fand. Oder besser gesagt, die Rolle fand sie. "I betete dafür," sagt Hicks, eine praktizierende Katholikin die an der Notre Dame Universität als Hauptfach Englisch und Theologie studierte, bevor sie ein Schauspielstipendium nach Cornell bekam, wo sie einen Universitätsabschluss in Schauspielerei erhielt.
"Befreie mich, bitte, Gott." sagte sie. "Woher soll ich einen Job bekommen?" Obwohl ihr Ehemann sie und ihre 7 jährige Tochter, Catie, unterstützen kann, brauchte Hicks Arbeit, um das in der Nähe liegende Haus für ihre vor kurzem verwitwete Mutter behalten zu können. "Ich habe meine Ersparnisse dafür ausgegeben, um es zu halten," sagt Hicks, "und mein Manager und mein Mann sagten, 'Du musst es verkaufen.' Es war unbegreiflich für mich. Aber was konnte ich tun? Also verständigte ich einen Immobilienmakler, der das Verkaufschild aufstellte - doch dann rief ich ihn an und sagte, 'Nimm das Schild weg!' Ich habe nur abgewartet."

GÖTTLICHE HILFE
Eines Tages rief sie der König der abendlichen Unterhaltung, der Produzent Aaron Spelling - Erschaffer der erfolgreichen Serien Melrose Place und Dynasty - an und bot ihr die Rolle in 7th Heaven an, seine neue Serie über einen Pfarrer und seine Ehefrau, die stets darum bemüht sind, ihre Brut behutsam aufzuziehen. "Ich denke wirklich," sagt Hicks, "dass wenn man fragt - und man andere Dinge tut oder eine richtige Wesensart hat - auch eine Antwort bekommt." Sie weiß sehr genau, wie glücklich sie sich schätzen kann, eine solch gedeihende Schauspielkarriere zu haben. "7th Heaven ist ein Wunder."
Und ob es das ist! Die Serie, die auf TheWB ausgestrahlt wird, hat seine Zuschauerzahlen mehr als verdreifacht, seit sie im Herbst 1996 jeden Montag Abend an den Start ging. Tatsächlich ist es das familienorientierte 7th Heaven, dass die Einschaltquoten nach oben treibt - nicht das Teen-Trio Felicity, Dawson's Creek und Buffy the Vampire Slayer. Die Folge, in der Annie die Zwillinge geboren hatte, brach den Zuschauerrekord des WB und brachte zu dieser Zeit mehr Zuschauer als NBCs Mad About You und Suddenly Susan. Und im Februar 1999 waren die Quoten 63 Prozent höher als im Jahr zuvor.
"Ich wusste das Script war gut und die Pilotfolge war gut. Ich wusste dass Stephen [Collins, der den Rev. Eric Camden spielt, ihren Ehemann] und ich die Arbeit zusammen genießen würden," sagt Hicks. "Ich wusste auch, - weil es ein kleiner Sender war - dass es keine anderen Shows gab die uns ersetzen könnten. Sie haben uns gebraucht."
"Ich wusste, dass sie uns eine lange Zeit geben werden. Es war ein Erfolg, der nur sehr langsam kam, aber vom ersten Tag an verlief es so, dass die Leute eimal anfingen, die Serie zu schauen, und nicht wieder aufhörten. Das liegt an der Tiefe und dem Verstand von Brendas [Hampton, die Erschafferin und Schreiberin der Serie] Schreibstil und Humor, es konnte nur erfolgreich sein."
Es wurde erfolgreich. Duch die atemberaubenden Einschaltquoten ist Hicks mehr und mehr von Fans umgeben. "Ich kann es in den Augen der Frauen sehen, die zu mir kommen, und in den Augen der Kinder und in denen der Väter und der Singles, den alten und den jungen - sie alle sind leidenschaftlich ergriffen von der Show und sie danken mir dafür. Das ist mir vorher noch nie passiert."

ANPASSUNG AN DEN ERFOLG
Während Hicks ihren neugefundenen Ruhm genießt, muss sie sich immernoch an die zeitlichen Probleme anpassen, die zur Rolle in einer erfolgreichen wöchentlichen TV Show dazugehören. Am meisten stellt sie sich der Herausforderung, die Balance zwischen der Arbeit und den Bedürfnisse ihrer Familie - besonders die ihrer Tochter - zu halten. Am Anfang, "hatten Catie und ich eine schreckliche Zeit als wir getrennt waren," erinnert sich Hicks. "Es war schlimm für sie. Bis dahin hatte ich nur teilweise gearbeitet und war eine Full-Time-Mutter." Und trotz ihrer positiven Beziehung zu ihren Kollegen, gesteht sie, "Ich war mürrisch, ich dachte 'Warum verbringe ich Zeit mit diesen Kindern, wenn ich ein eigenes Kind zu Hause habe, dass mich braucht?'"
Mit der Zeit haben die beiden Lösungen gefunden, die ihnen helfen, flexibel zu sein und das meiste aus ihrer gemeinsamen Zeit herauszuholen. Weil Caties Schule in der Nähe des Santa Monica Sets liegt und Hicks irreguläre Stunden arbeitet, können sie sich öfters tagsüber sehen. "Immer wenn wir freie Zeit haben, besuchen wir uns," sagt Hicks. "Ich fahre zu ihr oder sie kommt zu mir."
Co-Star Collins beobachtet gelegentlich Hicks' Konflikt am Set. "Wenn du Kinder hast und die Szene fast fertig gedreht ist und es kurz vor drei Uhr ist," sagt er, "denst du, 'Wenn wir diese Szene in den nächsten 10 Minuten abgeschlossen haben, kann ich mich umziehen und meine Kinder von der Schule abholen!' Ich kann diesen Blick in Catherines Gesicht sehen. Und dann ist drei Uhr vorbei. Und das Abendessen ist vorbei. Aber sie ist zu professionell um jemanden etwas zu sagen."

ZEIT FÜR PRIORITÄTEN SCHAFFEN
Hicks hat gelernt selbst kürzeste freie Zeit optimal zu nutzen um Dinge zu erledigen und Zeit für sich selbst zu stehlen. Während der Fahrt zum Set telefoniert sie mit ihrer Mutter oder regelt andere Familienangelegenheiten. Hicks macht auch das Meiste aus jeder weiteren Arbeit. "Ein Teil des Lebens am Set ist," sagt Collins, "Catherine mit ihrem Handy zum Drehen hereinkommen zu sehen. Sie sagen wörtlich 'Beeilung. Szene 48.' Und sie flüstert, 'Okay, ich muss Schluss machen!' Sie managed einen Haushalt von hier aus, und dass ist wirklich hart."
Wenn sie nicht am Set ist, enthält Hicks' kleine Oase der Ruhe einen täglichen 20-Minuten "Quickie"-Gottesdienst nachdem sie Catie zur Schule gebracht hat. "Oder wenn ich bei meiner Mutter bin und Catie mit den Nachbarskindern spielt - dann ist es geruhsam. Oder vielleicht wenn ich zum Mittagessen gehe und die New York Times lese."
Und genauso wie ihre TV Entsprechung [Annie Camden] ist auch sie ihrem Eheman treu. Sie und Yagher lassen manchmal die Romantik, die sie vor mehr als einem Jahrzehnt zusammengebracht hat, neu aufleben. "Wir hören unsere Frank Sinatra Lieder," sagt sie. "Wie schauen uns Fotos an." Und heute verbindet sie das stärkste Band von allen - elterliche Gefühle. "Wir schauen zu unserer Tochter und fühlen uns verbunden," sagt sie.
Während der dreimonatigen Drehpause von 7th Heaven verbringt Hicks zusätzliche Zeit mit den anderen Müttern in Caties katholischer Schule - diese Mütter haben sie inspiriert so aktiv wie möglich an Caties Schulleben teilzunehmen. "Die anderen Mütter bieten ihre Hilfe für alles an," sagt sie. "Sie organisieren die "Brownie Meetings", sie machen all das, was Annie Camden tut. Das Resultat daraus ist, dass ihre Kinder akademisch sehr angesehen sind. Sogar im ersten Schuljahr wird das Vorbild gezeigt." Und sogar wenn 7th Heaven filmt; "Es scheint so, als verbringe ich jede freie Minute in Caties Schule. Ich bin entschlossen, so viel wie möglich daran teilzunehmen, sogar mit den Bedürfnissen meines Jobs, ich tue es meiner Tochter wegen."
Hicks plant auch mit der Katholischen Hilfsorganisation zu arbeiten, als eine Erweiterung ihres Glaubens, in der Hoffnung, die Botschaft der Arbeit der Oragnisation aufgrund der Bedürfnisse in der ganzen Welt auszubreiten. "Sie haben überall Mutter Teresas," sagt sie. "Paul Newman schenkt ihnen seinen Erlös, und er ist noch nicht einmal katholisch. Also spreche ich mit ihnen und schaue wie ich ihnen helfen kann." Ihre Entscheidung zu helfen überrascht niemanden der sie kennt. "Catherine ist ihr Leben lang schon eine aktive Katholikin, die ihren Glauben wirklich praktiziert." sagt Collins. "Sie bekehrt niemanden und will niemandem ihren Glauben aufzwingen, aber es ist ein sehr, sehr tiefgehender Teil von ihrer Persönlichkeit."
Im Moment genießt Hicks die Zeit, die sie mit ihrer Familie verbringt. "Wir achten darauf, dass wir Catie auf ihre eigene Bühne stellen," sagt sie. "Sie spielt Baseball und Fußball und wir gehen zu all ihren Spielen. Abends lesen wir ihr etwas vor und ich bringe sie ins Bett, und am Morgen mache ich ihr das Frühstück und Mittagessen - Erdnussbutter und Gelee so wie sie es gerne mag, oder Tunfischsalat, dass ist meistens genug."Hört sich ganz schön nach Annie Camden an. Und gar nicht nach Hollywood.




Das ist der eingescannte Originalartikel (klick darauf, um sie in der Originalgröße zu sehen):

© 2002 Catherine Hicks amazing